Bildungsforum nimmt mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Fokus
„Die Schule ist für viele junge Menschen ein zentraler Ort ihrer Entwicklung. Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass wir den Schulalltag so gestalten, dass er nicht nur fachliches Lernen, sondern auch das psychische Wohlbefinden und die Resilienz der Schülerinnen und Schüler fördert. Das diesjährige Bildungsforum bietet dafür eine wichtige Plattform, um gemeinsam an zukunftsweisenden Lösungen zu arbeiten“, sagte Landrat Heiner Scheffold bei der Eröffnung des Bildungsforums am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, im Haus des Landkreises.
Die Veranstaltung wird vom Regionalen Bildungsbüro des Alb-Donau-Kreises organisiert und widmet sich jedes Jahr einem anderen Schwerpunktthema. Sie richtet sich an Bildungsakteurinnen und Bildungsakteure, Verantwortliche aus der kommunalen Politik sowie Eltern aus dem Alb-Donau-Kreis und der Region. Am Donnerstag diskutierten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer darüber, wie die psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Schulen gefördert werden kann. Das Forum griff damit ein Thema auf, das seit der Corona-Pandemie eine wachsende Dringlichkeit erhalten hat.
Expertin nahm Lehrkräfte und Eltern in die Pflicht
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Impulsvortrag von Prof. Tina Hascher, Leiterin des Instituts für Erziehungswissenschaften der Universität Bern und eine führende Expertin auf dem Gebiet der Bildungspsychologie. Sie betonte, dass Wohlbefinden nicht nur die Abwesenheit von Stress bedeutet, sondern auch positive Emotionen, soziale Eingebundenheit und Selbstwirksamkeit umfasst. Frau Prof. Hascher stellte klar, dass Schulen einen wesentlichen Beitrag bei der Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen leisten müssen. Es gelte, eine Umgebung zu schaffen, in der Schülerinnen und Schüler emotionale Stabilität und soziale Sicherheit erleben.
Dabei spielen laut Prof. Hascher Lehrkräfte und Eltern eine entscheidende Rolle. Lehrende müssen in der Lage sein, emotionale Unterstützung zu bieten und auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen. Dies gelinge am besten, wenn die Schule als Gemeinschaft agiere und sich alle Beteiligten – Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Eltern – als Teil eines unterstützenden Netzwerks verstehen. Zudem beeinflusse die Wahrnehmung und Einbindung der Eltern das Wohlbefinden ihrer Kinder.
Innovative Projekte aus der Region vorgestellt
Im Anschluss an den Vortrag fand eine lebhafte Dialogrunde mit regionalen Expertinnen und Experten statt, in der erfolgreiche Praxisbeispiele aus der Region vorgestellt wurden. Diese zeigten auf, welche Maßnahmen die Schulen bereits umsetzen. Bereits vor Beginn des Forums und auch danach bot der „Marktplatz der Möglichkeiten“ den Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen und innovative Projekte kennenzulernen. Zahlreiche Aussteller präsentierten Programme und Initiativen, die erfolgreich zur Stärkung der Resilienz und psychischen Gesundheit in Bildungseinrichtungen beitragen.
„Das Bildungsforum hat gezeigt, welche vielfältigen Initiativen zur psychischen Gesundheit es bereits an den Schulen im Alb-Donau-Kreis gibt. Gleichzeitig bot es spannende, neue Impulse, wie die Schulen die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler fördern können“, sagte Landrat Scheffold.