AOK unterstützt Suchtprävention im Alb-Donau-Kreis und in Ulm

Das Bild zeigt Susanna Kraus-Janik, Koordinatorin Prävention in Lebenswelten der AOK Ulm-Biberach, die den Scheck an Andrea Rösch, Kommunale Suchtbeauftragte, und Sozialdezernentin Dr. Michelle Flohr überreichte

„Die multiplen Krisen der letzten Jahre, darunter die Corona-Pandemie, der Klimawandel, die Kriege in der Ukraine und Gaza sowie die vielen politischen Instabilitäten, die uns aktuell beschäftigen, tragen dazu bei, dass die psychische Belastung und damit die Anfälligkeit für Suchtverhalten zugenommen haben. Diese Krisen erzeugen ein Gefühl der Unsicherheit und des Kontrollverlustes, was Jugendliche zunehmend dazu verleitet, in Drogenkonsum und exzessive Mediennutzung eine vermeintliche Zuflucht zu suchen. Angesichts dieser Entwicklungen ist eine umfassende Suchtprävention und Aufklärung unerlässlich. Ich bin der AOK Ulm-Biberach sehr dankbar, dass sie die Präventionsarbeit im Alb-Donau-Kreis und in Ulm auch in diesem Jahr unterstützen“, sagte Sozialdezernentin Dr. Michelle Flohr, als ihr Susanna Kraus-Janik, Koordinatorin Prävention in Lebenswelten der AOK Ulm-Biberach, am heutigen 18. Juli 2024 im Landratsamt Alb-Donau-Kreis einen Scheck in Höhe von 7.640 Euro überreichte.

„Suchtkrankheiten haben weitreichende Auswirkungen, die über das Individuum hinausgehen und das persönliche Umfeld sowie die gesamte Gesellschaft betreffen. Häufig führen Suchterkrankungen zu Konflikten, sozialer Isolation und Zerfall familiärer Strukturen. Auf gesellschaftlicher Ebene verursachen Suchterkrankungen immense Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Dazu zählen medizinische Behandlungen, Rehabilitationsmaßnahmen und soziale Unterstützungsleistungen – gerade als Krankenkasse und wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems ist Vorsorge für uns deshalb ein zentrales Thema. Die Konzepte der Suchtprävention der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises sind überzeugend und die Erfolge messbar. Deshalb unterstützen wir diese wertvolle Arbeit jedes Jahr sehr gerne“, so Susanna Kraus-Janik.
 
Die finanzielle Unterstützung fließt einerseits wie in der Vergangenheit schon in Präventionsprojekte zum Thema Sucht, die sich an Mitarbeitende der Jugendhilfe und aus dem frühkindlichen Bereich richten. Sie werden darin geschult, Eltern frühzeitig in ihrem Lebensalltag zu erreichen und bei problematischem Verhalten Veränderungsbereitschaft zu fördern. Andererseits kommen die Mittel aber auch Schulen zugute, wo die Beauftragten für Suchtprävention für die Stadt Ulm und den Alb-Donau-Kreis in Kooperation mit den beiden Psychosozialen Beratungsstellen und der Polizei in den 8. Klassen Workshops zum Thema Suchtprävention sowie ergänzende Elternabende durchführen.
 
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Suchtprävention sind die sogenannten „Move“-Seminare. Diese richten sich an Fachkräfte, welche mit Drogen konsumierenden Jugendlichen arbeiten. Dazu gehören Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, Mitarbeitende von Jugendhäusern und Fachkräfte aus dem frühkindlichen Bildungsbereich. Diese Moderatorenschulung vermittelt Techniken und Strategien für den Umgang und die Gesprächsführung mit süchtigen oder suchtgefährdeten jungen Menschen.
 
Das 2018 eingeführte Format wird seit dem Schuljahr 2019/20 an allen Schulen in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis angeboten und ist nach einer Corona-bedingten Pause von zwei Jahren seit 2022 wieder ein stark nachgefragtes Angebot, das als Präsenzveranstaltung durchgeführt wird.
 
„Die Wichtigkeit der Suchtprävention in den Schulen kann gar nicht stark genug betont werden“, sagte Flohr. „In den Phasen der Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen haben sich bei Kindern und Jugendlichen die Mediennutzung und die Zugriffe auf Online-Spiele deutlich erhöht. Gleichzeitig geht es darum, einer zunehmenden Verharmlosung von Suchtmitteln entgegenzuwirken. Wir beobachten, wie Drogen in den Sozialen Medien immer öfter ganz offen gezeigt und konsumiert werden – mit fatalen Wirkungen für Kinder und Jugendliche, die die Folgen des Konsums gar nicht abschätzen können. Deshalb sind wir sehr froh, dass die AOK die hohe Bedeutung von Präventionsmaßnahmen so anerkennt.“
 
Präventionsmaßnahmen in den Schulen in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis sind nach Überzeugung von Michelle Flohr und Susanna Kraus-Janik deshalb genau der richtige Schritt, um hier einzugreifen. Sie helfen den Jugendlichen dabei, sich selbst eine Meinung zu bilden und ein größeres Risikobewusstsein zu entwickeln.