Gemeinschaftsunterkunft in Blaustein-Herrlingen wird erweitert

Der Zustrom von geflüchteten Menschen ist bundes- und landesweit weiterhin auf einem hohen Niveau. Das wirkt sich auch auf der Ebene unseres Landkreises aus. Allein seit Beginn des Jahres wurden dem Alb-Donau-Kreis vom Land Baden-Württemberg rund 120 geflüchtete Menschen neu zugewiesen, die untergebracht, versorgt und sozial betreut werden müssen. Da die Zuweisungen relativ kurzfristig erfolgen, sind Prognosen über die weitere Entwicklung der Zugangszahlen schwer zu treffen. Eine kurzfristige Entspannung der Situation ist aber derzeit nicht absehbar.

Nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) ist das Landratsamt Alb-Donau-Kreis als untere Aufnahmebehörde dazu verpflichtet, die dem Landkreis zugewiesenen Menschen vorläufig aufzunehmen, bis sie in den Städten und Gemeinden in einer Anschlussunterbringung Platz finden. Aktuell unterhalten wir dafür bereits 25 Gemeinschaftsunterkünfte sowie eine Behelfs- und Notunterkunft in 17 Kommunen des Alb-Donau-Kreises. Die Platzkapazitäten in den Unterkünften sind vielerorts bereits ausgelastet und auch in der Gemeinschaftsunterkunft Blaustein nahezu ausgeschöpft. Um den derzeitigen Zustrom an geflüchteten Menschen bewältigen und der Aufnahmepflicht nachkommen zu können, ist die Schaffung neuer Unterbringungsmöglichkeiten unumgänglich.
 
Die bereits bestehende Gemeinschaftsunterkunft in der Blautalstraße 11 in Blaustein-Herrlingen wird deshalb um 28 zusätzliche Containermodule erweitert. Der Blausteiner Gemeinderat hat bereits im Sommer 2022 vor der Eröffnung der Unterkunft einer Schaffung von bis zu 200 Plätzen an diesem Standort zugestimmt. Durch die anstehende Erweiterung wird die Anzahl dieser Plätze nicht überschritten. Vielmehr ließ sich bislang die vollständige Bebauung des Geländes angesichts von alternativen Unterbringungsmöglichkeiten vermeiden. Da sich auf dem angespannten Wohnungsmarkt aber kaum mehr Gebäude zur Anmietung finden, kann die Belegung von Turnhallen vorerst nur durch diese temporäre Lösung in Modulbauweise weiterhin vermieden werden.
 
Zur Realisierung der Erweiterung finden bereits erste Vorarbeiten statt. Ab dem 12. März 2024 werden die zusätzlichen Wohncontainer aufgestellt. Zugleich ist uns in Abstimmung mit der Stadt Blaustein daran gelegen, die Wohnqualität und das optische Erscheinungsbild der Gemeinschaftsunterkunft gleichermaßen im Interesse der Bewohner und der Anlieger zu verbessern und die Container stärker vor dem Durchgangsverkehr auf der angrenzenden B28 abzuschirmen. Deshalb wird zeitnah ein stabiler und blickdichter Sichtschutz errichtet, der in etwa dem Verlauf der bisherigen mobilen Zaunelemente entsprechen wird.
 
Der Erstbezug ist im April 2024 geplant. Einige der Container werden als Büro- und Aufenthaltsräume genutzt. In jedem der beheizten Schlaf- und Wohncontainer können bis zu vier Personen leben. Es ist vorgesehen, dass bedarfsorientiert rund 90 weitere Personen vor Ort untergebracht werden, vorrangig – den aktuellen Zuweisungen entsprechend – Geflüchtete aus der Türkei, Syrien oder Afghanistan, aber auch aus anderen Herkunftsländern. Für die Sicherheit auf dem Gelände sorgt ein Sicherheitsdienst. Die sozialpädagogische Betreuung ist durch Mitarbeitende des Landratsamtes sowie das DRK sichergestellt. Auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind seit der Eröffnung der Unterkunft eng mit eingebunden.
 
Wir möchten uns bei den Menschen, die sich in der Aufnahme der Geflüchteten engagieren, herzlich bedanken und bitten die Einwohnerinnen und Einwohner zum Gelingen der Integration der Geflüchteten beizutragen. Nur so können wir die aktuelle Flüchtlingssituation gemeinsam bewältigen.